Radio Vorarlberg

Vielen Dank an ORF Vorarlberg, dass ihr euch die Zeit genommen habt, für ein Interview mit unserem Falkner Gerhard Grätzner. Am Freitag Vormittag wurde dieses im Radio gesendet und am selben Tag auch noch ein Bericht über Eulen und Greifvögel in Not online gestellt: https://vorarlberg.orf.at/stories/3086159/

Hilfe für Eulen und Greifvögel in Not

Je länger der Schnee liegen bleibt, desto schwieriger wird es für Eulen und Greifvögel, den Winter zu überstehen. Denn wenn die Schneedecke lange Zeit geschlossen bleibt, verstecken sich auch ihre Beutetiere. Jährlich werden deshalb viele ausgehungerte Vögel von der Eulenhilfe Vorarlberg aufgenommen und wieder gesund gepflegt.

Während Singvögel auch im Winter an Futter kommen, sind andere Vogelarten auf sich allein gestellt. Außer sie haben Glück und werden halb verhungert aufgelesen und zu Gerhard Grätzner nach Bregenz gebracht. Der ausgebildete Falkner kümmert sich schon seit über 30 Jahren um Eulen und Greifvögel und hat zu diesem Zweck auch die Vorarlberger Eulenhilfe ins Leben gerufen.

In Vorarlberg gibt es nur eine dünne Eulenpopulation, die in harten Wintern sogar fast gegen null geht. Denn solange der Boden im Winter gefroren ist, verstecken sich auch die kleinen Tiere, die den Vögeln als Futter dienen. Die Eulenhilfe verteilt deshalb Futterangebote, bringt Nisthilfen an und betreut Tiere, die sonst zu schwach wären, um den Winter alleine zu überstehen.

Beutetiere bleiben versteckt

Die vier ausgebildeten Falkner der Eulenhilfe kümmern sich aber auch um andere Greifvögel wie Falken, Habichte, Bussarde, Milane und Adler. Denn auch diese Arten leiden unter dem Dauerfrost. Besonders betroffen sind die Bussarde. Wenn in den Gebirgen viel Schnee liegt, fliegen sie ins Tal und hoffen, dort noch Nahrung zu finden. Aber die Greifvögel sind auf Mäuse spezialisiert, und die halten sich in harten Wintern unter der Schneedecke versteckt.

Astronautenfutter für Bussarde

Die stark abgemagerten Bussarde müssen dann von Grätzner und seinem Team mit Astronautennahrung angefüttert werden, um wieder zu Kräften zu kommen. Mehrmals täglich bekommen die schwachen Vögel das Futter mit einer Spritze in den Kropf gespritzt. Das sei zwar recht aufwendig, aber auch sehr effektiv, sagt Grätzner. Ausgehungerte Eulen wie Schleiereulen und Steinkäuze werden mit Hühnerkücken über Wasser gehalten, bis sie selbst wieder auf die Jagd gehen können.

red, vorarlberg.ORF.at